Der über 15 heimische Molkerei- und Fleischerzeuger seit 6. Mai verhängte Import-Stopp nach Russland wird noch bis nach dem Sommer dauern, teilte eine Sprecherin des Landwirtschaftsministers Andrä Rupprechter (ÖVP) zu Beginn der Woche mit. Aktuell sei das österreichische Gesundheitsministerium am Zug, spätestens im Juni einen Bericht über die Behebung der Mängel in den einzelnen Betrieben zu erstellen und diesen an das russische Landwirtschaftsministerium zu schicken. Wie berichtet folgte die Entscheidung über den Lieferstopp infolge einer Routineinspektion, die die russischen Verbraucherschutzbehörde Rosselkhoznadzor im Februar dieses Jahres in Österreich durchgeführte. Betroffen sind u. a. die Betriebe Berglandmilch, Alpenmilch Salzburg, Grandits, Handl Tyrol oder Steirerfleisch. Allesamt Unternehmen, die nach hohen, internationalen Standards produzieren und dementsprechenden Zertifizierungskriterien unterliegen.
Delegierte auf Vermittlungstour
Um die Wogen zu glätten war Anfang vergangener Woche ein ehemaliger österreichischer Agrar- und Umweltattache in Russland und hat Gespräche mit dem dortigen Landwirtschaftsministerium geführt. „Es war wichtig, ein Signal zu setzen und aktiv zu werden“, so die Rupprechter-Sprecherin. Das russische Ministerium habe aber den Besuch eines Delegierten des österreichischen Ministeriums positiv aufgenommen und versprochen, rasch zu handeln. Auch der anstehende Bericht des österreichischen Gesundheitsministeriums soll schnell bearbeitet werden. „Sie könnten den Bericht auch monatelang liegen lassen“, so die Sprecherin.
Politische Motive für den Importstopp bestreitet der russische Botschafter auf Medienanfrage. Mit der Krise in der Ukraine habe diese Entscheidung nichts zu tun. (Red./APA)